Toyota Corona Mark II

Corona & Me

1985 war ich 19 Jahre alt und heiß darauf endlich meinen PKW Führerschein zu machen. Noch war ich Schüler und fand in meiner Großmutter einen treuen Unterstützer. Als „Testfahrer für Matchbox“ begleitete sie meine automobile Leidenschaft die ganzen Jahre; dafür war ich ihr unendlich dankbar! Alleine die nötige Knete für ein Auto war durch „Fundraising“ in der Familie nicht zu besorgen: Jung, wenn de watt wills, je abigge (Vatter O-Ton). Der Zufall wollte es, dass in der Nachbarschaft der Freund eines Kumpels einen Toyota Corona Mark2 vererbt bekam. Es selbst hatte schon einen gut bezahlten Job und wollte die Rostlaube für eine schlanken D-Mark schnell versilbern. 800 Mark standen auf dem Zettel. Mit dem Wissen von heute hätte ich nachverhandelt müssen, denn der 9 Jahre alte Toyota war schon sehr vom Rost angefressen. Kotflügel, ein Holm und diverse Kleinigkeiten an der Karosse mussten für den TÜV vorher schön gemacht werden. Aber die Augen leuchteten!

Die Sommerferien durchgespart und KFZ Kumpels und Väter der Nachbarschaft „missbraucht“ gelang es mir das Auto zu erwerben und mit der nötigen Fahrerlaubnis zu versehen. Für mich, der ich auf dem Lande noch bei meinen Eltern wohnte, die Unabhängigkeitserklärung: „Jetzt gehts in die Disco“.

Zwei Jahre durfte ich ihn fahren und habe viele schöne Erinnerungen mitgenommen. Getrennt wurden wir nach einem heftigen Unfall in Südfrankreich, den mein Kumpel und ich auf dem Weg nach Biarritz mit unglaublich viel Glück nahezu unverletzt überlebten; mit 100 km/h in den Acker. Damals habe ich es nicht verstanden, aber einmaliges Glück und auch japanische Ingenieurskunst haben uns gerettet - soviel kann man sagen!

Viele Jahre später, nach Studium und ersten Jobs, heuerte ich bei einem Automobilbauer an und meine Leidenschaft für Autos entdeckte ich  wieder. So kam es, dass ich mich auch mit historischen Automobilen beschäftigte; und plötzlich stand die Frage im Raum: Gibt es das Auto meiner Jugend noch? Wer interessiert sich für dieses Auto und wer pflegt die Historie? Man muss wissen, daß Mitte der Zweitausenderjahre nicht jeder OEM verstand welches Potenzial in der Pflege der Markenhistorie steckt. Schöne Beispiele findet man gerade bei den deutschen Herstellern, die nach wie vor viele Fans weltweit haben: Bulli und Co. ist kaum schlagbar - aber…es gibt auch immer noch andere schöne Geschichten!

So macht ich mich, zunächst eher beiläufig, auf die Suche nach Bilder, Fakten, Fanclubs, und Menschen, die einen Toyota Corona Mark2 lieben, pflegen und fahren. Weltweit wurde der MR2 verkauft. Gebrauchte MR2 fand ich an vielen Orten der Welt, keiner war in einem guten Zustand, teilweise schlimm verschandelt, getuned, und ramponiert. Meinen ersten interessanten Treffer landete ich auf Mobile 2008. Ein privater Anbieter aus der Schweiz bot einen blau metallic MK2 in einem offensichtlich guten Originalzustand an. Noch hatte ich aber keine Erfahrungen gerade in Bezug auf Ankauf und die oft nicht unerheblichen Folgekosten. Daher freute ich mich über den Fund, aber zu einem Kauf kam es damals nicht. Erst 10 Jahre später, nachdem ich meinen ersten klassischen Porsche 911 hatte und wusste, was ich tun muss, kam der Mut mich ernsthaft mit dem Erwerb meines Jugendautos zu beschäftigen - die Suche begann ein weiteres Mal.

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