Vergangenheit & Gegenwart

Ich freue mich, dass ihr den Weg auf diese Internetseite gefunden habt. Hier möchte ich den interessierten Besuchern mehr über meinen Toyota Corona Mark II berichten.

Long Story short

Der Toyota Corona Mark 2 symbolisiert exemplarisch den Weg von Toyota an die Weltspitze. 1936 gegründet, orientierte man sich an den Automobilherstellern aus Europa und Amerika. Auch in Japan wollte man ein günstiges massentaugliches Auto produzieren, das den Wettbewerb besteht. Als Mittelklassemodell entworfen erschien 1957, noch unter dem Namen „Toyopet“ der erste Corona. Schon bei diesem Modell wurde stilistisch deutlich wo man den Erfolg suchte. Der US-Markt bestimmte den Weg und ist bis heute bedeutend für den Erfolg als Weltmarktführer; mit mehr als 14% in 2020 hat Toyota in den USA den zweitgrößten Marktanteil hinter General Motors.

1968 wurde der erste Toyota Corona Mark 2 vorgestellt. Dieses Modell war größer als der bisher bekannte Corona, aber kleiner als das Spitzenmodell Crown. 1972 wurde die zweite Generation vorgestellt (X-Plattform). Gerade der US-amerikanische Markt kennt kurze Modellzyklen, die fast jährlich die Kunden mit Innovationen und Retuschen Lust auf das neueste Modell machen. Mit Zuverlässigkeit, einem guten Preis-Leistungsverhältnis und einer Designsprache, die dem nordamerikanischen Geschmack entsprach suchte man den Erfolg.

Plattformen bieten die Möglichkeit schnell Modelle an neue Märkte anzupassen. Mit dem Start des Vertriebs in Deutschland 1971 brauchte man umgehend interessante Angebote. Ab 1972 wurde der Toyota Corona Mark 2 als Toyota Corona 2000 vorgestellt. Die Auto, Motor und Sport publizierte unter der Überschrift „Außenseiter“ einen Artikel (Nr. 5, 1973, Seite 38 ff.). Man ging durchaus kritisch mit dem neuen Konkurrenten ins Gericht. Bemängelt wurde die unübersichtliche Karosserie, das weiche Fahrwerk, die indirekte Lenkung sowie der raue, nicht sehr dynamische Motor. Wo Ford mit dem Consul / Granada mit der Pendelhinterachse neue Weg beschritt, musste der Toyota Corona Mark 2 mit der klassischen Starrachse vorliebnehmen. „Es ist einfacher an die Spitze zu kommen als dort zu bleiben“ scherzte einmal Ferdinand Piëch; GM, Ford und Chrysler können davon ein Lied singen. Um so höher ist die Leistung des Toyota Management zu werten den Spitzenplatz bis heute zu behaupten.

In Deutschland angeboten wurde ein 2 Liter Motor mit 89 PS (RX12). Die Front wurde mit der Modellpflege Ende 1973 keilförmig und setzte sich deutlich von amerikanischem Modell ab. Es gab zwar bis 1976 auch ein Coupé, nie aber einen Kombi, geschweige denn einen kräftigeren 6 Zylinder Motor (MX13). Die Ausstattung hierzulande war überdurchschnittlich im Vergleich zur Konkurrenz; hier musste man die Extras extra bezahlen. Getönte Scheiben, die beim Mark 2 Standard waren, konnten andere selbst als Extra oft nicht bieten.

Red Velvet

Seit dem Erwerb in 2020 bin ich nun mit meinem Toyota 5.000 km gefahren. Der Originalvergaser konnte nicht mehr alltagstauglich eingestellt werden und wurde durch einen Hilux Vergaser getauscht. Auch wenn ich nun an kalten Wintertagen keine Startautomatik oder einen Choke habe springt er nach dreimal Gaspedal pumpen sofort an. Das Vierganggetriebe schaltet exakt und sauber, auch wenn man sich heute einen 5. oder 6. Gang wünscht; die Drehzahlen sind bei 120 Km/h für heutige Verhältnisse sehr hoch - also fährt man entspannt und gemütlich. Die Dämpfung ist, wie zu erwarten, amerikanisch weich und auf Komfort ausgelegt. Alles, was das Fahrwerk nicht schluckt übernehmen die Cordsitze, die sich immer noch in einem guten Zustand befinden.

Auch wenn der Gesamtzustand für einen 76er Toyota herausragend ist werde ich in den nächsten Jahren Details wieder in den Originalzustand versetzen, bzw. restaurieren. Dazu zählen:


1. Chromzierleiste unten rechts und links

2. Radio

3. Uhr inkl. Steuerungsknopf

4. Überarbeitung des Armaturenbrettes

5. Lederblenden der Gangschaltung und Handbremse

Für Hinweise und Anregungen, die die Originalität sichern helfen bin ich jederzeit sehr dankbar.